01 Juli 2024
Uraufführung des Oratoriums
Was für ein Konzertabend! Stehende, minutenlange Ovationen des Publikums im ausverkauften Basilikakonzert waren die Resonanz auf eine bewegende, künstlerisch hochklassige Uraufführung. Gerda Poppa hat sich mit den sieben apokalyptischen Posaunen der Offenbarung des Johannes auseinandergesetzt und mit einem Text von Goethe und eigenen Gedanken ergänzt. Die fast 2000 Jahre alten Texte sind dabei von beklemmender Prophetie: Umweltzerstörung, menschliche Gier, Gewalt und Vernichtung werden hier vorausgesagt. Gerda Poppa belässt es allerdings nicht dabei, sondern lässt Zerstörung in den Neubeginn, in die Genesis, münden und schließt mit Hoffnung und Zuversicht in Gottes heilsmächtiges Wirken. Die Preisträgerin des Kompositionspreises 2024 des Landes Vorarlberg findet für die Texte eine avancierte, farbige, berührende Tonsprache, die dem Inhalt angemessen ist; wiederkehrende musikalische Motive sorgen für ein dichtes Beziehungsnetz, das das etwa 70 Minuten dauernde Werk stets zusammenhält. Kompositorisch ist OmegAlpha ein Meisterwerk! Uraufführungen, zumal dieser Dimension, erfordern auch herausragende Musikerinnen und Musiker. Der Kammerchor Feldkirch, das mit einigen der besten Instrumentalist*innen des Landes besetzte Orchester, die Solist*innen mit Lea Elisabeth Müller, Mezzo-Sopran, Veronika Dünser, Alt, Martin Summer, Bass und Julia Rüf-Winder, Orgel, waren Garanten für eine künstlerisch Maßstäbe setzende Realisierung des Oratoriums. Entscheidenden Anteil am Erfolg hatte der Dirigent Benjamin Lack, dessen Fähigkeiten kaum hoch genug gewürdigt werden können. Ein solches Projekt braucht auch finanzielle Ressourcen. Insbesondere der Marktgemeinde Rankweil, dem Land Vorarlberg, der Raiffeisenbank Montfort und Dr. Richard und Magistra Andrea Fischer aus Rankweil gebührt herzlicher Dank. Es gibt Konzerte, die vergisst man nicht. Dieses Konzert gehört dazu. Was für ein Konzertabend!