22 Oktober 2024
Starkes Trio bei den Basilikakonzerten
Bleibend sind die Eindrücke aus dem vorletzten Basilikakonzert diesen Jahres. Eine stringente Dramaturgie, die sich thematisch mit der Flüchtigkeit des Glücks beschäftigte, professionelle Künstler und Kompositionen, die unter die Haut gingen, waren einige der Merkmale dieses Konzertes. Sabine Winter, Sopran, deutete mit klarer, leichter Stimmführung die hochanspruchsvolle Arie „Ich esse mit Freuden mein weniges Brot“ aus der Kantate BWV 84 von J.S. Bach. Die Marienfrömmigkeit von Louis Vierne in „Les Angélus“, Engel des Herrn, formte sie mit Wärme und Weichheit.
Huub Claessens eröffnete das Konzert mit der berühmten Flötensonate von C.P.E. Bach, hier in einer Fassung für Saxophon. Claessens zeigte mit großer Flexibilität und Souveränität die klassisch-klanglichen Möglichkeiten des Instruments jenseits aller Klischees. Das opus ultimum von Hugo Wolf, die Lieder nach Gedichten von Michelangelo Buonarotti, interpretierte er mit profundem Bass, erschütternder Kraft, wo dies notwendig war, und Hingabe an dieses besondere Werk.
Michael Schwärzler an der barocken Pflüger-Orgel stand vor der Herausforderung, Werke, die zum Teil für Klavierbegleitung geschrieben sind, auf der Orgel darzustellen. Es gelang ihm, durch geschickte Registerkombinationen auch französisch-romantische Farben zu assoziieren. In einer Improvisation nahm Schwärzler Themen des nachfolgenden Werkes von Vierne vorweg und stimmte die Zuhörer*innen so feinsinnig ein. Im Lied „Morgen“ von Richard Strauss ließen Sabine Winter, Huub Claessens, der mit dem Saxophon die Melodie aus dem Klaviersatz spielte, und Michael Schwärzler den Konzertabend stimmungsvoll positiv ausklingen. Der begeisterte Applaus des Publikums führte zu einer Zugabe mit einem Lied von Konstantin Wecker. Einfach schön!