11. November 2025

Das Sonus Brass Ensemble bei den Basilikakonzerten

Über zweitausend Konzerte hat das Sonus Brass Ensemble seit seinem Bestehen gegeben und sich mit seiner Klangkultur, Kreativität und makellosem Zusammenspiel einen internationalen Ruf erarbeitet. Diesen Ruf bestätigten Stefan Dünser und Attila Krako, Trompeten, Zoltán Kolb, Horn, Jan Ströhle, Posaune, und Harald Schele, Tuba, beim Basilikakonzert am 09.11.2025 auf das Eindrucksvollste. Die grandiose barocke Virtuosität der Ciaconna von Andrea Falconieri gelang dabei genauso souverän wie die intimen Klänge in den Armenischen Szenen von Alexander Arutiunian oder die rhythmischen Feinheiten im Divertimento von Leonard Bernstein. Die Uraufführung der Proba musicalis inebriatorum von Dietmar Kirchner, der musikalische Probe der Angeheiterten, sprach mit Humor, intrikater Rhythmik und collagenartiger stilistischer Vielfalt bei motivischer Einheit an. Im Gesamtprogramm wirkte die Komposition wie eine musikalische Zusammenfassung. Das offizielle Programm beendete das Bläserquintett mit dem Saints Halleluja von Luther Henderson, das geschickt zwischen Oh, when the Saints und dem Halleluja von Georg Friedrich Händel oszillierte. Das Sonus Brass Ensemble begeisterte das zahlreich erschienene Publikum und dankte mit einer zauberhaften Zugabe.

21. Oktober 2025
Klarinette und Orgel am 19.10.2025

Klangfarben standen im Mittelpunkt des Basilikakonzerts mit dem aus Uruguay stammenden Klarinettisten Gervasio Tarragona Valli und dem Schweizer Organisten und Schriftsteller Erwin Messmer. Valli verfügt über ein außerordentliches dynamisches Spektrum, das vom fast Unhörbaren bis hin zum großen Fortissimo reicht. Zweistimmiges Spiel, Spiel mit Obertönen, prägnante Rhythmen, Klassik und Jazz , weiche, schwebende Töne wie Akzente, Improvisation wie Spiel nach Noten stehen ihm in vollendeter Souveränität zur Verfügung. Das ist Klarinettenspiel auf höchstem Niveau! Werke wie „Es werde Licht“ von Hans Peter Graf, das in beeindruckender Uraufführung erklang, Louis Cahuzac und anderen boten Gervasio Tarragona Valli und Erwin Messmer hervorragende Möglichkeiten der Gestaltung. Die feinsinnige Registrierung von Messmer berührte auf ganzer Linie; die „Fantasmagorie“ von Jehan Alain, die er sehr überzeugend interpretierte, ist ein Beispiel dafür. Orgel-Solowerke von Buxtehude und Bach rahmten das schöne, anspruchsvolle Programm ein.

 

30. September 2025
Konzert in der Landesgedächtniskapelle

Am 21.09.2025 haben die Basilikakonzerte in der Landesgedächtniskapelle die Würde des Menschen in Text und Musik in den Mittelpunkt gestellt. Das Duo Kollektiv mit Juan Carlos Díaz Bueno, Querflöten, und Raphael Brunner, Akkordeon hatte sich ein facettenreiches Programm zusammengestellt. Das Antikriegslied Army Dreamer von Kate Bush kontrastierte dabei mit Piazzollas Tango Nuevo Oblivion; eigene Kompositionen ergänzten sich mit einer Uraufführung von Juan Carlos zum Thema Confianza/Vertrauen. Die beiden Musiker sind kongenial aufeinander eingespielt. Ihre Klangfarbenvielfalt, das dynamische Spektrum, die Schönheit der Tongestaltung, das rhythmische Empfinden wirken wie aus einem Guß. Das hat internationales Format!

Vikar Elmar Simma trug wohldosiert seine klugen Gedanken zur Würde des Menschen bei, zu den Menschenrechten und Menschenpflichten sowie zum Umgang mit Sterben und Tod. In Summe entstand dadurch ein Abend, der zum nachhaltigen Denken inspirierte und musikalisch begeisterte. Die phänomenale Akustik der Kapelle trug ihren Teil dazu bei.

17. Juni 2025
Vocale Neuburg bei den Basilikakonzerten

So könnte der Kosmos klingen: so schön, so rund, so groß. Vocale Neuburg unter der Leitung von Oskar Egle hinterließ bei den Rankweiler Basilikakonzerten am 15.06.2025 einen großartigen Eindruck. Dieser Chor wagt etwas, seien es chorische Improvisationen, stimmliche Grenzlagen, Spiel mit dem Kirchenraum, anspruchsvolle Soli und Werke, die von jedem einzelnen Chormitglied ein Maximum an Intonationssicherheit und Klang verlangen.

Das durchdachte Programm spannte den Bogen von einer Motette der franko-flämischen Vokalpolyphonie eines G.P. da Palestrina, über J.S. Bachs „Jesu meine Freude“ zu zeitgenössischen Sätzen von Ph. Stopford, M. Völlinger und   Ē. Ešenvalds. Und dann das wunderschöne „Heast as net“ von Hubert von Goisern in der Fassung von Franz Herzog, das allmählich in traditionelle Spirituals in selten zu hörenden Sätzen überging.

Zwischen den thematischen und stilistischen Blöcken sorgte der hochprofessionelle Vibraphonist David Soyza für genialische, aus dem Moment heraus entstandene Übergänge. Zuweilen improvisierte er zu den Chorsätzen auch eine Begleitung bzw. einen Kontrapunkt.

Das begeisterte Publikum erklatschte sich ein norwegisches Gute Nacht-Lied als Zugabe. Was für ein abendlicher Klangkosmos!

21. Mai 2025
Aglaia Maria Mika und Christoph Schönfelder
 

Die hohe Kunst der Improvisation zeigten die Sängerin Aglaia Maria Mika und der St. Galler Domorganist Christoph Schönfelder bei den Rankweiler Basilikakonzerten am 18.05.2025. Texte von Hildegard von Bingen waren Ausgangspunkt für vokale und organistische Improvisationen, die so fein aufeinander abgestimmt wirkten, als wären es Kompositionen. Die Fähigkeit einander zuzuhören und vor allem Intuition sahen Mika und Schönfelder im Vorgespräch als entscheidende Faktoren für das Gelingen einer solchen Herausforderung. Aglaia Mika kennt und lebt die Gesänge der Hl. Hildegard von Bingen mit großer Intensität, der Raumakustik wie den Textinhalten feinsinnig nachspürend. Die klangvolle Stimmgebung, ihre Fokussierung, füllt Kirche und Herzen. Christoph Schönfelder spielt drei große Orgel-Solowerke von Johann Sebastian Bach, auswendig, durchdacht, sensibel und mit einer Souveränität, die man nur selten so erleben kann. Das ist Orgelkunst auf allerhöchstem Niveau! Ein starkes Programm zwischen Hildegard und Bach, von zwei herausragenden Könnern präsentiert. Das Publikum dankte stehend, mit begeistertem Applaus.

24. April 2025
Der Basilikachor konzertierte bei den Basilikakonzerten

Der Basilikachor Rankweil hatte sich gemeinsam mit dem Kirchenchor Weiler ein herausforderndes Programm für das erste Basilikakonzert 2025 ausgesucht, das den beiden Chören alles abverlangte. Zwei Uraufführungen, und zwar des slowenischen Komponisten Damijan Mocnik und des Wiener Jazzmusikers und Komponisten Christoph Cech, dazu Musik, die erst in den letzten 15 Jahren entstand, kontrastierten mit neobarocker Instrumentalmusik „Aus Holbergs Zeit“ von Edvard Grieg. Christoph Cech hat auf der Textgrundlage des aramäischen „Vater Mutter unser“ eine freitonale, rhythmisch und metrisch hoch anspruchsvolle, in der Textausdeutung berührende Komposition vorgelegt, die einen starken Eindruck hinterließ. Cech verlangt auch den Gesangssolisten – Anita Flurina Ströhle, Sopran, und Clemens Breuss, Tenor – viel an Intonationssicherheit und Strahlkraft ab. Gerda Poppa setzte dazu wertvolle rhythmische Impulse am Schlagzeug.

Von beeindruckender Schönheit ist die „Missa Sti Francisci Assisiensis“ von Damijan Mocnik, die von den Chören souverän dargeboten wurde. Zum künstlerischen Erlebnis wurde das Werk „Luminous Night of the Soul“ des norwegischen Komponisten Ola Gjeilo. Mit größter Hingabe, über sich hinauswachsend, boten die Chöre unter der klaren, motivierenden Leitung von Michael Fliri eine mitreißende, zu Herzen gehende Deutung. Unterstützt wurden die Sängerinnen und Sänger von einem Streicherensemble  und Mayya Melnichenko am Klavier. Das begeisterte Publikum in der ausverkauften Kirche erklatschte sich eine Teilwiederholung des Werks von Gjeilo. Eine Riesenleistung aller Beteiligten, die hohe Anerkennung verdient!